Sprungziele
Inhalt

Goldenes Abitur

Bericht zum Klassentreffen der Schüler des Jahrgangs 1968 bis 1972 an der EOS Altentreptow im September 2022 anlässlich des Goldenen Abiturs

Es ist der Morgen des 2. September 1968. Durch das Portal der Schule „Ernst Schneller“ in der Pestalozzistraße in Altentreptow strömen die Schüler zum neuen Schuljahr. Unter ihnen sind auch die 31 Neuen, vierzehnjährig (so alt wie das Schulgebäude), neugierig und voller Erwartung. Sie kommen aus der Stadt sowie den umliegenden Dörfern, um hier an der Erweiterten Oberschule einmal das Abitur abzulegen; sie sind der vierte Jahrgang an dieser neuen EOS in der Region.

Der Klasse Boss ist eine Dame und kommt frisch von der Uni – Dolores Marten heißt die Klassenlehrerin. Vier Jahre später, im Sommer 1972, feiert Dolores mit fast allen das mehr als gut gelungene Abitur. Sie hat großen Anteil daran, dass aus den „Kasperköppen“ (O-Ton eines Chemielehrers) nicht nur erfolgreiche Abiturienten, sondern vor allem eine prima Gemeinschaft geworden ist, die über Jahrzehnte Kontakt hält, wie im Weiteren zu lesen ist.

Ja, sie haben vier Jahre gemeinsames Lernen hinter sich, aber vor allem eine Unmenge gemeinsamer Erlebnisse, die zusammengeschweißt haben. Es seien nur genannt

-          die Arbeitseinsätze in den Sommerferien bei Meliorationsprojekten,

-          das gemeinsame Rübenhacken auf LPG-Äckern in zwei Sommern, um die geplante Abi-Fahrt in die CSSR finanzieren zu können,

-          die zahlreichen Auftritte als Singleclub unter Leitung eines schon sehr besonderen Musiklehrers,

-          eine winterliche Klassenfahrt in die Rhön,

-          die diversen Theater-/Konzertbesuche im HKB Neubrandenburg sowie im Berliner Ensemble (Nathan der Weise, Dreigroschenoper)

-          das Mittun beim Mauern des neuen Schulhortes im ESP-Unterricht und nicht zuletzt

-          die oben bereits genannte Abifahrt nach Brno.

Und nun ist das Jahr 2022 gekommen. Am 17. September stehen die damals Neuen erneut vor dem Portal ihrer Schule. Nun aber sind sie nicht mehr neu, sondern die „DIE Goldies“ (graue Haare passen edel dazu), denn sie feiern das 50-jährige Jubiläum ihres Abiturs. Zu aller Freude ist die hochverehrte Klassenlehrerin dabei; naja, wie gewohnt von allen vorherigen Treffen. Sie hat den Schülern in der Aula Zeugnisse zum Jubiläumsereignis sowie den „Goldenen Federorden“ verliehen – schließlich war sie die Deutschlehrerin und mahnte immer, doch Füllfederhalter zu benutzen. Zum Programm der Jubelfeier gehören in Altentreptow

-          ein Besuch am Großen Stein; es wird mit der Gruppenaufstellung versucht, die ausgebuddelte Blöße zu verdecken…,

-          eine Führung in der altvertrauten Kirche St. Petri  mit Turmbesteigung (für manche ein aus der Kindheit schon gehegter Wunsch) und vor allem

-          die Besichtigung ihrer alten, nun aber so wunderbar sanierten Schule; die ehemaligen Schüler sind begeistert und so manch eine/r wünscht sich diese Bedingungen zurück in ihre damalige Zeit. Die beiden Lehrerinnen geleiten uns durch das vertraute und doch so veränderte Schulgebäude, geben viele Informationen und erfüllen jeden Wunsch nach diesem und jenem Ort, der besichtigt werden möchte. Die Klasse bedankt sich sehr bei Frau Krebs und Frau Junge für diese tolle Führung.

 

Das abendliche Fest in Neubrandenburg bietet dann reichlich Zeit zum Plaudern;               berichtet wird aus dem persönlichen Erleben, vielerlei Gedanken werden ausgetauscht und immer wird an gemeinsam Erlebtes während der Schulzeit sowie bei den Klassentreffen erinnert.                                                                                                                                                             Die Zusammenkunft anlässlich des Goldenen Abiturs ist die zehnte der vergangenen 50 Jahre. Oft war Neubrandenburg der Treffpunkt, aber es gab auch feine Aufenthalte und Erlebnisse in und um Lychen, Stavenhagen, Verchen, Lübbenau, Zempin/Usedom und Schwerin.                                                                                                                                                   Im letzten Jahrzehnt sind die Abstände zwischen den Treffen kürzer geworden…                  Beim abendlichen Beisammensein ist auch Raum, derer zu gedenken, die nicht mehr dabei sein können oder diesmal fehlen, weil Krankheit sie hindert. Aber immerhin sind es 17 von ehemals 31, die sich diesmal zusammenfinden. Das Platznehmen im damaligen Klassenzimmer sowie die aus Playmobil-Püppchen gestaltete Aufstellung des letzten Klassenspiegels lockt ganz unmittelbar Gefühle und Gedanken hervor ans Damals (war alles so schön…)                                                                                                                         Der letzte wichtige Punkt ist, wie immer, die Vereinbarung zu Ort und Zeit des nächsten Treffens: in zwei Jahren im September werden die diesjährigen Goldies in hoffentlich alter Frische und bei guter Gesundheit wieder zusammenkommen in Lubmin/Greifswald.

Randspalte